Das finnische Atomkraftwerk Olkiluoto 3 soll 14 Prozent des Stromverbrauchs im Land abdecken können. (Archivbild) Foto: picture alliance / dpa/Hannu Huovila / Handout

Mit mehr als zwölf Jahren Verspätung ist in Finnland ein neuer Atomreaktor ans Netz gegangen. Das Kraftwerk hat es in sich: Es deckt 14 Prozent der Stromproduktion des Landes ab.

Während Deutschland seine letzten drei Atomkraftwerke vom Netz genommen hat, ist in Finnland mit mehr als zwölf Jahren Verspätung ein neuer Atomreaktor ans Netz gegangen. „Alle Tests sind abgeschlossen und die reguläre Stromproduktion hat heute begonnen“, teilte der Betreiber TVO am Sonntag mit. Der Druckwasserreaktor der Marke EPR ist der dritte Reaktor im Atomkraftwerk Olkiluoto im Südwesten Finnlands und soll laut TVO „14 Prozent der Stromproduktion des Landes“ abdecken.

Der Reaktor Olkiluoto 3 wurde vom deutsch-französischen Konsortium Areva-Siemens errichtet, Baubeginn war 2005. Mit 1600 Megawatt ist es der leistungsstärkste Atomreaktor in Europa. Zusammen mit den beiden älteren Reaktoren produziert das AKW Olkiluoto dem Betreiber zufolge nun „etwa 30 Prozent des finnischen Stroms“. 

Das von Frankreich entwickelte EPR-Reaktormodell sollte nach der Tschernobyl-Katastrophe von 1986 die Kernkraft wiederbeleben und mehr Leistung bei größerer Sicherheit bieten. Allerdings gab es nicht nur bei dem Bau in Finnland Probleme auf. Auch bei EPR-Projekten in Frankreich und Großbritannien gibt es Verzögerungen und Kostenexplosionen.