Der Nödinger Hof war einst ein Drei-Sterne-Haus. Heute wohnen dort 130 Asylbewerber aus ganz unterschiedlichen Ländern. Foto: / Philipp Braitinger

Als klar wurde, dass sich das alteingesessene Hotel in eine Asylunterkunft wandeln würde, war die Stimmung in Stetten gar nicht gut. Mittlerweile hat der Ort Frieden mit dem neuen Nödinger Hof und seinen Bewohnern gemacht. Wie ist das geglückt?

Die Stimmung ist gekippt, die einstige Willkommenskultur gibt es nur noch eingeschränkt, hat Roland Klenk, Oberbürgermeister von Leinfelden-Echterdingen, unserer Zeitung gesagt. Überall dort, wo die Kommune neue Unterkünfte für geflüchtete Menschen errichten möchte, melden sich Kritiker zu Wort. Sie stellen die gleichen Fragen, die auch in Stetten, dem kleinsten Stadtteil von Leinfelden-Echterdingen, vielen auf der Seele gebrannt haben. Ende 2014, als bekannt wurde, dass sich das Drei-Sterne-Haus Nödinger Hof zur Asylunterkunft wandeln würde, hieß es etwa: Warum muss ein so kleiner Stadtteil mit kaum vorhandener Infrastruktur eine so große Anzahl von Flüchtlingen aufnehmen? Wie soll dieser Ort für die medizinische Versorgung von hunderten Geflüchteten aufkommen? Wie werden sich die Immobilienpreise im Umfeld eines Flüchtlingsheimes entwickeln? Wird die Kriminalität steigen?