Franz Pitzal übergibt Papst Benedikt XVI. bei der Audienz am Petersplatz Maultaschen und Spätzle. Foto: privat

Franz Pitzal, der einstige Renninger Pfarrer, hat Joseph Ratzinger mehrmals getroffen. Am 5. Januar hält er zur Beisetzung des ehemaligen Papstes vor der Mediathek in Renningen einen Gottesdienst ab.

Mit einem besonderen Gottesdienst nimmt auch Renningen Abschied von Papst Benedikt XVI. Organisiert und gestaltet wird die Feier von Franz Pitzal, Pfarrer im Ruhestand, aus Renningen, der den einstigen Papst selbst einst persönlich getroffen hat. Der Gottesdienst findet am kommenden Donnerstag, 5. Januar, auf dem Platz vor der Mediathek in Renningen statt, Beginn ist um 18 Uhr mit einem Glockenspiel.

Maultaschen als Gastgeschenk

Franz Pitzal ist Joseph Ratzinger, wie der einstige Papst mit bürgerlichem Namen hieß, besonders verbunden. Als Ratzinger noch Dekan der katholischen Fakultät in Tübingen war, war Pitzal Theologensprecher für die 120 katholischen Theologen des Wilhelmstiftes. Dabei kam es zu einem Gottesdienst im evangelischen Stift, wohin zum Weihnachtsfest auch die Professoren kamen. Franz Pitzal und Joseph Ratzinger „feierten zusammen also am gleichen Tisch bei einer guten Unterhaltung“, erzählt Franz Pitzal.

Spätzle und Maultaschen für den Papst

Später kam es in Rom zu einer Begegnung in der Privatwohnung des damaligen Präfekten der Kongregation für Glaubenslehre. Während der Zeit als Papst trafen sich die beiden bei einer Audienz am Petersplatz, wo Pfarrer Pitzal als ein besonderes schwäbisches Geschenk Spätzle und Maultaschen an den aus Bayern stammenden Papst übergab. Obwohl an diesem Tag bei der Audienz viele Menschen waren, sprach Papst Benedikt XVI. den Renninger Pfarrer auf eine Begegnung an der Wurmlinger Kapelle bei Rottenburg an, erinnert sich Pitzal.

Ein Fürsprecher in der Heimat

In Renningen können die Menschen gemeinsam bei dem Gottesdienst unter freiem Himmel trauern und Abschied nehmen. Während des Gottesdienstes soll das Glockenspiel auf dem Platz vor der Mediathek erklingen. „Das Pontifikat des verstorbenen Papstes stand unter dem Leitwort: Es ist nicht ein Glaube, der die Wellen der Mode und der letzten Neuheit folgt. Erwachsen und reif ist der Glaube, der tief in der Freundschaft mit Christus verwurzelt ist“, so Pitzal. Das Leitwort seines Wirkens könne man mit dem Satz „Steht fest im Glauben“ zusammenfassen.

Papst Benedikt XVI. wird am Donnerstag, 5. Januar, bei einem feierlichen Gottesdienst im Petersdom beigesetzt. Sein Wunsch war es, in das ehemalige Grab seines inzwischen heilig gesprochenen Vorgängers, Papst Johannes Paul II., gelegt zu werden.