Verblühte Tulpen, hohes Gras, dazwischen warten Löwenzahnsamen auf ihren Abflug: Hier wird im Mai ganz bewusst nicht gemäht. Foto: Simon Granville

Besucher des Blühenden Barocks in Ludwigsburg sind akkurat gestutzte Rasenflächen gewöhnt. Doch in diesem Mai darf zum Teil auch Löwenzahn blühen – der Artenvielfalt zuliebe. Bringt das was?

Einige Besucher des Blühenden Barocks in Ludwigsburg haben sich schon gewundert. Dort, wo der Weg an der Nordseite des Schlosses vorbei weiter ins Tal führt und sonst akkurat geschnittener Rasen dominiert, blühen Gräser, und der Löwenzahn, der schon verblüht hat, streut munter seine Samen. Das Ganze hat weder mit Personalmangel noch mit Sparmaßnahmen zu tun, sondern ist Teil einer Aktion, die aus England nach Festlandeuropa geschwappt ist. „No Mow May“ nennt sich das Ganze, zu Deutsch etwa „mähfreier Mai“. Der Hintergrund ist, dass ein gepflegter englischer Rasen zwar dem Ordnungssinn vieler gefallen mag, für Insekten aber eine grüne Wüste ist. Sie finden dort nichts zu fressen.