Ab Freitag geht die Impfung mit Astrazeneca auch im Südwesten weiter. Foto: imago images/Martin Wagner

Erleichterung im Südwesten: Es kann ab sofort wieder mit Astrazeneca geimpft werden. Für Freitag oder Montag gebuchte Termine sollen gelten.

Stuttgart - Baden-Württemberg nimmt die Impfungen mit Astrazeneca an diesem Freitag wieder auf. Wie das Stuttgarter Sozialministerium am Donnerstagabend mitteilte, folge das Land damit der neuen Entscheidung der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA über die Zulassung des Impfstoffs. „Das gemeinsame Ziel des Landes und der Impfzentren ist es, möglichst viele Impfungen durchzuführen und einmal gebuchte Termine stattfinden zu lassen“, sagte Gesundheitsminister Manne Lucha am Donnerstag in Stuttgart. Die Impfzentren seien informiert.

Die Gesundheitsministerkonferenz von Bund und Ländern hatte am Donnerstagabend einen entsprechenden Beschluss gefasst. Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte am Donnerstagabend nach dem Votum der EMA und den Länder-Beratungen das Ziel ausgegeben, dass ab Freitag wieder mit dem Spritzen des Wirkstoffs begonnen werden könne.

Lucha erleichtert

Das baden-württembergische Sozialministerium hat die Impfzentren darum gebeten, für Freitag bis Montag gebuchte Termine „soweit möglich stattfinden zu lassen“. Über die lokalen Regelungen soll in den Medien informiert werden. „Bedingung ist, dass sowohl die Terminbestätigung als auch die Bescheinigungen über die aktuelle Impfberechtigung zum Termin mitgebracht werden“, so das Ministerium. Termine, die durch Umbuchung auf einen anderen Impfstoff erhalten werden konnten, bleiben davon unberührt. Alle bereits gebuchten Termine mit Astrazeneca ab Dienstag finden dem Ministerium zufolge wie geplant statt.

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„Ich bin sehr froh über diese Entscheidung“, sagte Lucha. Der Impfstoff von Astrazeneca habe zwar sicher an Vertrauen eingebüßt. „Die genaue Prüfung war aber die richtige Entscheidung. Der Gesundheitsschutz steht an erster Stelle.“

Warteliste wird abgearbeitet

Bevor die Anmeldesysteme wieder öffnen, soll nun zunächst die Warteliste abgearbeitet werden. „Alle bereits gebuchten Termine behalten selbstverständlich ihre Gültigkeit“, versicherte der Minister. Das Land habe die Zwangspause genutzt, um bereits tausende mit höchster Priorität impfberechtigte Menschen auf der Warteliste mit Biontech-Terminen zu versorgen.

Oberstes Ziel sei es nun, die Impfungen der besonders gefährdeten Personen der ersten Priorität schnell voranzubringen und abzuschließen. Derzeit verfügbare Termine würden zunächst den Menschen über 80 sowie den über 65-Jährigen aus den besonders gefährdeten Berufsgruppen der ersten Priorität angeboten. Außerdem sollen Menschen, deren Termin Anfang der Woche durch den Impfstopp für Astrazeneca abgesagt wurde und deren Daten auf die Warteliste kamen, ein Terminangebot bekommen. Erst dann werde die zentrale Terminvergabe wieder freigeschaltet.