Die Linke fordert unter anderem, eine gemeinsame Buchungsplattform für eine europäische Bahn zu schaffen. Foto: imago/Martin Wagner

Züge im Stundentakt in alle europäischen Großstädte? Das schlägt die Linke in einem Papier vor, das dieser Zeitung vorliegt.

Die Partei „Die Linke“ schlägt die Gründung einer „gemeinnützigen europäischen Bahn-Gesellschaft“ (United Railways of Europe) vor, die den grenzüberschreitenden Zugverkehr in Europa organisieren, koordinierte Fahrpläne und eine gemeinsame Buchungsplattform schaffen und bessere grenzüberschreitende Fahrgastrechte garantieren soll. Ziel solle sein, bis 2035 alle europäischen Großstädte im Stundentakt anzufahren.

So steht es in einem Papier, das Linken-Chef und Spitzenkandidat zur Europawahl Martin Schirdewan am heutigen Montag vorstellen wird und das unserer Zeitung vorliegt. „Busse und Bahnen in öffentliche Hand“ ist das Grundmotto des Konzeptes. Die EU müsse das Vorantreiben von Privatisierungen stoppen. Öffentliches Eigentum müsse „Vorfahrt vor Privatisierung, Spekulation und Marktgläubigkeit bekommen“, heißt es in dem Papier. Die Linke wendet sich „gegen eine Aufspaltung von Unternehmen für den Schienengüterverkehr“. Ein „künstlicher Wettbewerb“ werde nicht zu nötigen langfristigen Investitionen führen.

Insgesamt müsse die Infrastruktur-Finanzierung der EU die Schiene priorisieren: Das Prinzip müsse sein: „Bahn vor Straßen- und Luftverkehr“. Der Bahn-Ausbau dürfe sich „nicht auf wenige Hochgeschwindigkeitsstrecken beschränken“, heißt es in dem Papier. Es müssten auch Strecken reaktiviert werden, um die Versorgung in der Fläche sicherzustellen.