Tadej Pogacar triumphiert bei der 107. Flandern-Rundfahrt. Foto: dpa/Geert Vanden Wijngaert

Bei der Flandern-Rundfahrt lässt Tadej Pogacar auch den Klassiker-Spezialisten keine Chance. In beeindruckender Manier erfüllt sich der slowenische Radstar einen großen Traum.

Tadej Pogacar reckte nach einer schier unglaublichen Triumphfahrt den Finger in die Höhe, schlug die Hände vor das Gesicht und konnte sein Glück kaum fassen. Der neue Kannibale des Radsports hat sich das nächste Monument gekrallt und den Belgiern ihren inoffiziellen Nationalfeiertag verdorben.

Im Stile des einst unersättlichen Eddy Merckx triumphierte Pogacar bei der 107. Flandern-Rundfahrt und gewann den brachialen Kopfsteinpflaster-Klassiker im zweiten Anlauf. Nach 274 Kilometern und 19 giftigen Anstiegen verwies der zweimalige Tour-de-France-Sieger am Sonntag den niederländischen Titelverteidiger Mathieu van der Poel auf Platz zwei. Dritter in dem von schweren Stürzen geprägten Rennen wurde der dänische Ex-Weltmeister Mads Pedersen, während Belgiens Held Wout van Aert mit Platz vier Vorlieb nehmen musste.

Titelverteidigerin Lotte Kopecky siegt

Bei den Frauen hat Titelverteidigerin Lotte Kopecky zum zweiten Mal die Flandern-Rundfahrt gewonnen. Die 27-Jährige aus Belgien gewann am Sonntag nach 156,6 Kilometern als Solistin im flämischen Oudenaarde. Kopeckys Teamkollegin Demi Vollering aus den Niederlanden holte sich im Sprint der Verfolgergruppe Platz zwei vor Elisa Longo Borghini aus Italien. 

Kopecky, die in diesem Jahr bereits den Omloop Het Nieuwsblad gewonnen hatte, hatte sich mit der Italienerin Silvia Persico abgesetzt. Am über zwei Kilometer langen Kopfsteinpflaster-Anstieg Oude Kwaremont erfolgte Kopeckys entscheidende Attacke rund 20 Kilometer vor dem Ziel.