Die Grippe fällt in dieser Saison heftiger aus als in den vergangenen Jahren Foto: dpa

Die Grippewelle hat den Südwesten fest im Griff: Mehr als 3300 Erkrankte seit Jahresbeginn im Südwesten. In Nordbaden fallen bereits Züge aus.

Stuttgart - Die Grippewelle im Südwesten erreicht in der laufenden siebten Kalenderwoche vermutlich einen neuen Höhepunkt. Bis Freitag, 11 Uhr, meldete das Landesgesundheitsamt bereits 1054 nachgewiesene Influenza-Fälle. Damit könnte der Wert der Vorwoche, als 1075 der Erkrankungen bestätigt wurden, bis einschließlich Sonntag übertroffen werden.

„Wir gehen davon aus, dass die Grippewelle noch über mehrere Wochen anhält“, sagte Nadine Hilber, Sprecherin der Landesgesundheitsamts im Regierungspräsidium Stuttgart, am Freitag. Seit Jahresbeginn wurden in Baden-Württemberg insgesamt mehr als 3300 Grippefälle nachgewiesen. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es dagegen nur 214.

„Die Arztpraxen sind voll mit Patienten, die über grippeartige Symptome klagen, und haben deutlich mehr zu tun als sonst zu Jahresbeginn üblich“, bestätigte Kai Sonntag, Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg. In der Praxis ist die Unterscheidung zwischen einer echten Grippe (Influenza) und einem meist weniger schwer verlaufenden grippalen Infekt oft nicht ohne weiteres möglich. Gewissheit bringt ein Labornachweis. Positive Influenza-Befunde sind meldepflichtig.

Neben Grippeviren haben derzeit auch andere Krankheitserreger wie das Norovirus Hochsaison. Es löst Brechdurchfall aus. Im Landkreis Lörrach musste jüngst eine Schule geschlossen werden, nachdem dort über Wochen immer wieder Magen-Darm-Erkrankungen aufgetreten waren.

Die Grippewelle sorgt auch für Beeinträchtigungen im Nahverkehr. Die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG), die in Nordbaden eine Reihe von S-Bahn-Verbindungen betreibt, meldet einen Krankenstand von 20 Prozent unter den Lokführern. „Es kommt vereinzelt zu Zugausfällen“, bestätigte AVG-Sprecherin Sarah Breuer. Vor allem auf langen Strecken, die im Halbstunden- oder im Stundentakt bedient werden, sei das für Fahrgäste spürbar.