Akbar Haschemi Rafsandschani 2005 in Teheran (Iran). Foto: dpa

Er war einer der wichtigsten Protagonisten der islamischen Revolution von 1979 - und galt als politisches Stehaufmännchen im Iran. Jetzt ist Ex-Präsident Akbar Haschemi Rafsandschani gestorben.

Teheran - Der ehemalige iranische Präsident Akbar Haschemi Rafsandschani ist tot. Er starb am Sonntag im Alter von 82 Jahren an Herzversagen. Am Vormittag war er wegen Herzrhythmusstörungen in das Schohada Krankenhaus im Norden der Hauptstadt Teheran eingewiesen worden. Nach Angaben informierter Quellen im Krankenhaus kam es im Laufe des Nachmittags zu einem Herzstillstand. Alle Rettungsversuche der Ärzte blieben vergeblich. Der Kleriker war einer der Architekten der islamischen Revolution von 1979. Rafsandschani galt als moderater Politiker und als Mentor des derzeitigen Präsidenten Hassan Ruhani.

Vor dem Schohada Krankenhaus versammelten sich am Sonntag Tausende Menschen und trauerten um Rafsandschani. Seine Familie sei bis zu seinem Tod an seiner Seite gewesen, sagten Angestellte des Krankenhauses. Auch Präsident Hassan Ruhani und einige seiner Minister seien in der Klinik. Eine erste offizielle Trauerzeremonie soll es in der Dschamaran Moschee, dem ehemaligen Wohnsitz des verstorbenen Revolutionsführers Ajatollah Ruhollag Chomeini, geben. Die Beisetzung Rafsandschanis ist für Dienstag geplant.

Der Weg von Rafsandschani

Der 1934 in Bahreman im Südosten des Landes geborene Theologe arbeitete sich hoch zum Parlamentspräsidenten und war von 1989 bis 1997 Präsident der Republik. Nebenbei war er auch einer der reichsten Männer im Land. Er hatte Freunde, aber ebenso viele Feinde.

Nach seiner Präsidentschaft wurde er zum Präsidentenmacher im Iran, machte den Reformer Mohammad Chatami 1997 zu seinem Nachfolger.

2005 trat er erneut zur Präsidentschaftswahl an, musste sich aber gegen den damals eher unbekannten Mahmud Ahmadinedschad geschlagen geben. Danach grenzte er sich mehr vom erzkonservativen Klerus ab und nahm den Kampf gegen die Hardliner auf. Diese brandmarkten ihn als Dissidenten. Er durfte nicht einmal mehr das Freitagsgebet in Teheran leiten.

Geschlagen gab sich Rafsandschani nicht: Erneut wurde er 2013 zum Präsidentenmacher für seinen Schützling Ruhani. Dieser handelte mit dem Westen ein Atomabkommen aus und erreichte auf diese Weise die Aufhebung der Sanktionen gegen den Iran, unter denen das Land lange gelitten hatte. Auch nach Ruhanis Wahlsieg galt er als dessen engster Berater.