Der Kindergarten in Mandoumba Foto: z

Kornwestheimer Vereinsmitglieder unterstützen den Ort Mandoumba auch in der Corona-Pandemie.

Kornwestheim - Das Örtchen Mandoumba in Kamerun hat die Corona-Pandemie bisher recht gut überstanden. Mehrere Kornwestheimer unterstützen die Gemeinde in Zentralafrika über den Verein Afrika Hilfe Mandoumbo, allen voran der Vereinsvorsitzende Christian Löwes aus Pattonville. Auch der Freie-Wähler-Stadtrat Wolfgang Kühn sammelte bereits mehrfach mit seiner Band Unverdünnt Spenden für dortige Projekte.

In seinem jüngsten Rundbrief teilte Löwes den Vereinsmitgliedern mit, dass von den 1300 Einwohnern und Einwohnerinnen in Mandoumba bislang einer an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung verstorben sei. Im Rest der Staates ist die Lage schwieriger. In der Hauptstadt von Kamerun, Yaoundé, sterben nach Angaben der Behörden täglich viele Menschen an dem Virus, sagte Christian Löwes. „Als das Virus Kamerun erreichte, breitete es sich blitzschnell aus“, hat er erfahren. Es gebe natürlich Auflagen der Regierung. „Zum Beispiel dürfen im Taxi nur noch vier statt bisher sechs Personen sitzen“, sagt Löwes und fügt hinzu, die Taxis in Kamerun seien in der Regel nicht größer als ein Ford Fiesta. Auch gelte eine Maskenpflicht, die indes nur in der Hauptstadt richtig kontrolliert werde. Ein Problem: Eine Einwegmaske kostet in Kamerun zwischen 1 und 1,50 Euro, bei einem durchschnittlichen Tageseinkommen von rund 1,50 Euro. „In den Dörfern fehlen Masken und können aufgrund des Preises nicht erworben werden.“ Oft fehle es auch an Seife, um die Hände zu waschen – ebenfalls aus Kostengründen. Schulen und Kindergärten blieben in Mandoumba zuletzt geschlossen.

Die Afrikahilfe Mandoumba sammelt Geld, um in dem Ort, der etwa 60 Kilometer westlich der Hauptstadt liegt, Infrastruktur zu schaffen. So wurde bereits ein Kindergarten renoviert, zuletzt waren Christian Löwes und Michael Kampf, der aus Kornwestheim stammt, im Herbst 2019 in Kamerun, um Geld zu überbringen – die Spenden wurden vorrangig benötigt, um einen Zaun um das örtliche Krankenhaus zu bauen und das Hospital so vor Plünderern zu schützen.

Wegen der Pandemie können die Vereinsmitglieder der Afrika Hilfe – das Schicksal teilen sie mit anderen Vereinen – aktuell nicht auf Weihnachtsmärkten und über andere öffentliche Veranstaltungen für ihre Aktionen werben und Spenden erbitten. Dennoch hatte Christian Löwes zuletzt einige positive Nachrichten zu berichten. So sei die Anzahl der Vereinsmitglieder auf mittlerweile 28 angewachsen – eine Verdoppelung innerhalb von eineinhalb Jahren.

Und: Nachdem sich der Stuttgarter Eine Welt Kreis aufgelöst hat, übergab er Mittel aus dem Vereinsvermögen in Höhe von 6000 Euro an die Afrika-Hilfe. Die Kirchengemeinde St. Martin in Stuttgart hat diesen Betrag auf 6800 Euro erhöht. Mit Mitteln des Eine Welt Kreises waren in der Vergangenheit bereits Projekte in Mandoumba finanziert worden, etwa der Kauf eines Krankenwagens.