Der Hirschgarten zwischen Stotz- und Eastleighstraße. Foto: Horst Dömötör

Die Stadt hat den Biergarten an der Johannesstraße neu ausgeschrieben.

Kornwestheim - Wenn es nach Konstantinos Joakanidis geht, dann kann es gerne so weitergehen – mit ihm und mit dem Hirschgarten. Der Grieche bewirtschaftet den Biergarten zwischen Stotz- und Eastleighstraße nun schon in der 25. Saison. „Meine Kunden fragen: Machst du weiter?“, sagt Joakanidis. Und für ihn ist das eigentlich keine Frage. Dass es nach einem Vierteljahrhundert dennoch seine letzte Saison sein könnte, liegt daran, dass der Verwaltungs- und Finanzausschuss (VFA) beschlossen hat, die Verpachtung des Hirschgartens neu auszuschreiben. Konstantinos Joakanidis hat sich wieder beworben. „Wenn’s nicht gut wäre, würde ich nicht weitermachen“, sagt er und lacht.

Es scheint zu laufen. „Wir sind schon so lange da, und ich hoffe darauf, dass wir weitermachen dürfen.“ Er selbst wird dann ein bisschen kürzer treten. Sein Schwiegersohn werde mit einsteigen , falls die beiden den Zuschlag bekommen. Natürlich packt er weiter mit an, aber er hat dann eben nicht mehr die ganze Verantwortung alleine. Das Prozedere mit der Ausschreibung kennt Joakanidis inzwischen. Der Pachtvertrag wird immer nur über fünf Jahre geschlossen, danach wird der Biergarten neu ausgeschrieben. „Das war auch in der Vergangenheit so“, sagt Eva Wiedemann, Pressesprecherin der Stadt.

An den Auflagen für den neuen – und vielleicht auch alten – Pächter habe sich dabei kaum etwas geändert, so Wiedemann. Der Hirschgarten wird wieder für fünf Jahre verpachtet, der Wirt muss gewährleisten, dass er von April bis Oktober geöffnet hat – und zwar täglich von 11 bis 22 Uhr. Die Mindestjahrespacht beträgt 25 000 Euro.

Nur noch vier Wochenenden sind für Vereine reserviert

Einen kleinen Unterschied gibt es aber: Bislang musste der Pächter an bis zu sechs Wochenenden im Jahr den Garten Kornwestheimer Vereinen für deren Feste überlassen. Künftig sind nur noch vier Wochenenden im Vertrag festgeschrieben. „Dies geht auf eine nachlassende Nachfrage von Seiten der Vereine zurück“, sagt Wiedemann. In den vergangenen Jahren hatten der MGV, die Fasnetzunft und die Sängerlust den Hirschgarten genutzt – drei Wochenenden blieben also ungenutzt. „Mit den vier Wochenenden für Vereine haben wir somit noch eine weitere Möglichkeit für einen Verein, die wir bei Bedarf nutzen können“, betont Eva Wiedemann.

Konstantinos Joakanidis hatte bislang schon kein Problem damit, dass er den Garten abgeben musste. „Ich verlange nicht viel“, sagt er, „das ist schon ok.“ Umso mehr dürfte er sich darüber freuen, dass er seinen Garten an zwei Wochenenden weniger nicht selbst bewirtschaften kann. Mit der Stadt und dem Rathaus habe er über all die Jahre sowieso nie Probleme gehabt, bekräftigt er. Die Verwaltung ist von den Stadträten beauftragt worden, die Bewerbungen auf das „gastronomische Konzept“, wie es in der Beschlussfassung heißt, auf die optische Gestaltung des Gartens und die Möblierung sowie auf das Speisenangebot hin abzuklopfen. Sollte Konstantinos Joakanidis den Biergarten weiter bewirtschaften dürfen, dann dürfte es auf einen Mix aus klassischen deutschen Gerichten, wie Pommes, Schweinehals und Wurstsalat, die der Biergartenbesucher schätzt, und einer Auswahl an griechischen Speisen bleiben. Das hat ja auch schon in den vergangenen 25 Jahren gut funktioniert.