Die Arbeit von Gutachtern für Kinder und Jugendliche steht in der Kritik. Foto: imago images/Hartenfelser

Eine Familie aus dem Rems-Murr-Kreis macht einen Psychiater für den Suizid des Sohnes verantwortlich. Der Richter sieht dafür keine Anhaltspunkte.

Das Landgericht Stuttgart hat die Klage einer Familie aus dem Rems-Murr-Kreis auf 100 000 Euro Schmerzensgeld gegen einen Kinderpsychiater und ehemaligen Abteilungsleiter eines Krankenhauses abgewiesen. Das hatte sich in der Verhandlung Mitte April bereits angedeutet. Die Kläger machen den Gutachter für den Tod ihres Sohnes mitverantwortlich, der sich Anfang 2022 im Alter von 16 Jahren – nach einer langen Leidensphase und einem Untersuchungsmarathon durch Praxen von Psychologen – vermutlich in Suizidabsicht vor einen Zug der S-Bahn Stuttgart geworfen hatte.