So lüften Sie bei Schwüle im Sommer. Foto: Ivan4es / shutterstock.com

Ist es draußen schwül, kommt beim Lüften viel Feuchtigkeit in die Wohnung. Wie Sie im Sommer richtig lüften, lesen Sie hier.

Das richtige Lüften bei hoher Luftfeuchtigkeit im Sommer ist entscheidend, um Schimmelbildung zu vermeiden. Hier sind einige Tipps, wie man dies effektiv tun kann:

Stoßlüften: Öffnen Sie Fenster und Türen für 5-10 Minuten vollständig, um einen schnellen Luftaustausch zu ermöglichen. Dies ist effektiver, als das Fenster nur teilweise und für längere Zeit zu öffnen. Idealerweise sollte man morgens, abends oder nachts lüften, wenn die Außentemperaturen und die Luftfeuchtigkeit tendenziell niedriger sind. Am besten lassen Sie ein oder mehrere Fenster über Nacht offen, um für einen vollständigen Luftaustausch zu sorgen. Zudem profitieren Sie so den ganzen Tag von der kühleren Luft.

Querlüften: Wenn möglich, öffnen Sie Fenster und Türen an gegenüberliegenden Seiten des Hauses oder der Wohnung, um einen Durchzug zu erzeugen. Dies fördert den Luftaustausch und hilft, Feuchtigkeit schnell abzutransportieren.

Vermeiden Sie das Lüften bei hoher Außenluftfeuchtigkeit: Wenn es draußen sehr schwül ist (zum Beispiel nach einem Regen oder während eines Gewitters), kann das Lüften die Raumluftfeuchtigkeit tatsächlich erhöhen. In solchen Zeiten ist es besser, Fenster und Türen geschlossen zu halten.

Benutzen Sie je ein Hygrometer für drinnen und draußen: Mit diesem Gerät können Sie die Luftfeuchtigkeit in Ihren Räumen und draußen überwachen. Das gibt Ihnen einen besseren Überblick darüber, wann es Sinn macht, zu lüften. Ist die Luftfeuchtigkeit draußen höher als drinnen, sollten Sie mit dem Lüften besser abwarten (Hygrometer auf Amazon bestellen / ANZEIGE).

Pflanzen und Aquarien: Beachten Sie, dass Pflanzen und Aquarien zur Raumluftfeuchtigkeit beitragen können. Es ist nicht notwendig, sie zu entfernen, aber seien Sie sich ihrer Wirkung bewusst und passen Sie das Lüftungsverhalten entsprechend an.

Verhalten anpassen: Wäsche trocknen, Kochen, Baden und Duschen bringen viel zusätzliche Feuchtigkeit in die Wohnung ein. Trocknen Sie die Wäsche also besser im Freien und lüften Sie Bad und Küche in den kühleren Stunden des Tages gründlich durch. Beim Kochen sollten Sie den Abzug nutzen, sofern Sie einen haben.

Verwendung von Entfeuchtern: In sehr feuchten Räumen oder in Zimmern ohne ausreichende Lüftungsmöglichkeiten kann ein Entfeuchter helfen, die Luftfeuchtigkeit zu reduzieren. Hier gibt es elektronische und granulatbasierte Varianten, auf die Sie zurückgreifen können.

Möbel von den Wänden wegstellen: Lassen Sie einen kleinen Abstand zwischen Möbeln und Wänden, um die Luftzirkulation zu fördern und Kondensation zu vermeiden.

Lesen Sie auch: Was tun bei hoher Luftfeuchtigkeit trotz Lüften?

Ist Feuchtigkeit im Sommer überhaupt ein Problem?

Es ist grundsätzlich so, dass Wände im Sommer in der Regel wärmer sind als im Winter, was die Kondensation von Feuchtigkeit auf ihrer Oberfläche unwahrscheinlicher macht. Kondensation tritt auf, wenn warme Luft auf eine kältere Oberfläche trifft und die Luftfeuchtigkeit über ihrem Taupunkt abkühlt. Die Folge ist Tauwasser, das eine gute Grundlage für Schimmel bildet. Da im Sommer aber nicht nur die Luft durch die Hitze erwärmt wird, sondern auch die Wände von Gebäuden, ist die Gefahr von Kondensationswasser geringer. Dennoch gibt es einige Punkte, die man beachten sollte:

Kühle Keller: Auch im Sommer können Keller oder Erdgeschosswohnungen relativ kühl bleiben, insbesondere wenn sie wenig Sonnenlicht bekommen. In solchen Räumen kann es immer noch zu Kondensation kommen, wenn feuchte Luft eindringt.

Nachts abkühlende Wände: In einigen Regionen, besonders in denen, die starke Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht aufweisen, können Wände und Gebäudestrukturen nachts ausreichend abkühlen, um Kondensation zu begünstigen, wenn sie mit feuchter Luft in Kontakt kommen.

Unzureichende Dämmung: Selbst im Sommer kann eine schlechte Dämmung dazu führen, dass bestimmte Teile eines Gebäudes kälter bleiben, besonders wenn sie nicht der Sonne ausgesetzt sind.

Bäder und Küchen: Diese Räume produzieren oft viel Dampf und Feuchtigkeit. Selbst im Sommer kann die Feuchtigkeit in einem kühleren Bereich des Raumes kondensieren, insbesondere wenn nicht ausreichend gelüftet wird.

Klimaanlagen und Co: In Räumen mit Klimaanlage kann die kühle Luft von den Klimageräten die Wände und Fenster ausreichend abkühlen, um Kondensation zu begünstigen, wenn sie mit warmer, feuchter Luft in Kontakt kommen.

Während also das Risiko der Kondensation im Sommer generell geringer ist, gibt es immer noch Umstände und Situationen, in denen es zu Problemen kommen kann. Es ist wichtig, die spezifischen Bedingungen in jedem Raum oder Bereich eines Gebäudes zu berücksichtigen und entsprechend zu handeln.