Stuttgart 21 wird nochmals später fertig. Foto: dpa/Marijan Murat

Die Bahn und die Stuttgart-21-Partner haben Gespräche über die Inbetriebnahme von Stuttgart 21 begonnen. Welche Züge Ende 2025 durch den Tiefbahnhof fahren, ist aber weiter offen.

Die Deutsche Bahn (DB) räumt auch im Klartext ein, dass die Arbeiten an Stuttgart 21 nicht wie bisher versprochen Ende 2025 beendet sein werden. Dazu gab es ein Gespräch mit Vertretern der Projektpartner von Land, Stadt Stuttgart und Regionalverband. „Die DB strebt an, alle wesentlichen Elemente von Stuttgart 21 – mit Ausnahme der Gäubahnanbindung über den Flughafen – bis spätestens Ende 2026 in Betrieb zu nehmen“, heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme der Deutschen Bahn, die sie nach dem Treffen, das im März 2024 hinter verschlossenen Türen stattfand, verschickte.

Unklarheiten auch zur S-Bahn Stuttgart

Unklar bleibt in diesem Zusammenhang, was die Bahn für die „wesentlichen Elemente von Stuttgart 21“ hält und welche Zuglinien konkret von Ende 2025 an den neuen Durchgangsbahnhof und die Hochgeschwindigkeitsstrecke über die Filder benutzen können. Abermals verwies die Bahn auf den Juni 2024. Dann müsse „feststehen, welche Infrastruktur für den Fahrplan von Dezember 2025 an zur Verfügung steht“. Auch wenn Stuttgart 21 bundesweit Auswirkungen habe, so erstelle man den Netzfahrplan „noch auf Basis der alten Infrastruktur mit dem bestehenden Kopfbahnhof“.

Zu den Bestandteilen von Stuttgart 21, die nicht bis Ende 2025 betriebsbereit sein werden, zählt die Neuordnung der S-Bahn Stuttgart. Die sogenannte Stammstrecke, jener Abschnitt, über den alle Linien rollen, ist im Zuge von Stuttgart 21 verlängert und um eine weitere Station an der Mittnachtstraße ergänzt worden. Die Inbetriebnahme ist nun erst für 2026 anvisiert. Die Unterbrechung der Gäubahn, die die Bahn für den Umbau der S-Bahn Stuttgart für notwendig hält, verschiebt sich damit analog auch auf 2026.


Keine gemeinsame Erklärung

Aus Teilnehmerkreisen verlautete, es seien nochmals die unterschiedlichen Rollen aller Beteiligten klar zutage getreten. Die Bahn baue, die übrigen Projektpartner hätten unterschiedliche Ziele und Vorstellungen. Anders als nach vergleichbaren Zusammenkünften der Stuttgart-21-Projektpartner gab es im Anschluss an die Beratungen im März 2024 keine gemeinsame Erklärung. Am Tag zuvor hatte Bahn-Infrastrukturvorstand Berthold Huber angekündigt, den Ablauf der Inbetriebnahme gemeinsam mit den Partnern festlegen zu wollen. Die zeigten sich nach der Sitzung ernüchtert und legten ihrerseits einen umfangreichen Forderungskatalog vor, aus dem vor allem abzulesen war, dass man sich bei Land, Stadt und Region nicht ausreichend von der Bahn informiert fühlt über den tatsächlichen Stand der Dinge.

Man fordere „die Bahn auf, für die verschiedenen Schritte der Inbetriebnahme einen Terminplan vorzulegen. Aus diesem muss hervorgehen, welche Teile der neuen Infrastruktur bis zu welchem Zeitpunkt zur Verfügung stehen und welche Teile der bisherigen Infrastruktur wann außer Betrieb gehen.“