Fürs Foto durften die Hühner auch einen kurzen Ausflug in die Werkstatt machen. Bildungsbegleiter Lukas Knauf (rechts) hatte ursprünglich die Idee zum Projekt. Foto: Lichtgut/Leif /i

Tiere haben auf Menschen mit psychischen Erkrankungen eine beruhigende Wirkung. Das Rudolf-Sophien-Stift hat deshalb ein Hühnerprojekt gestartet – und das kommt richtig gut an. Sogar eine Frau mit Waschzwang macht mit.

Neun Hühner leben im Hühnergehege des Rudolf-Sophien-Stifts der Evangelischen Gesellschaft. Das befindet sich an einem ungewöhnlichen Ort. Will man es betreten, muss man den zweiten Stock eines Werkstatt- und Bürogebäudes mitten im Industriegebiet in Möhringen aufsuchen. Hinter einer Terrassentür auf dem Außenbalkon ist Streu ausgelegt. Da steht ein aus Holz gezimmerter Stall – ein Drahtgeflecht dient als Schutz vor Raubvögeln. Markus H. (Namen der Klienten geändert) greift sich ein Blatt, auf dem „Checkliste“ steht, dann betritt er das Gehege durch die Terrassentür. Der Klient teilt sich den Hühner-Morgendienst an diesem Montag mit Timo D. – ausnahmsweise machen sie das mal zu zweit.