Sonne und Wolken im Wechsel: Das ist typisch für den Monat April. Warum ist das so? Foto: dpa/Andreas Arnold

„Der April macht, was er will“, lautet ein Sprichwort. In diesem Jahr trifft das auch zu. Wie lässt sich das wechselhafte Wetter erklären?

Erst frühsommerliches Wetter mit viel zu hohen Temperaturen, die den ein oder anderen schon vom Sommer träumen ließen. Dann viel Regen, teils sogar Schnee, Glätte und ein kleiner Wintereinbruch. Und jetzt wieder freundlich: Der April macht in diesem Jahr tatsächlich, was er will – und damit dem Sprichwort alle Ehre.

In den vergangenen Jahren war das zwar nicht immer so, doch häufig zeigt sich das Wetter im vierten Monat des Jahres launisch und wechselhaft. Sich darauf einzustellen ist schwer. Woran liegt das?

Tiefdruckgebiete sind für schnellen Wetterwechsel verantwortlich

Für das Phänomen gibt es zwei Ursachen. Zum einen steigt die Sonne nach der Wintersonnenwende wieder deutlich höher, wodurch sich die Landmassen auf der Nordhalbkugel deutlich schneller erwärmen als die Meere, die noch relativ kalt sind. Dadurch steigt warme Luft über dem Land auf, es entstehen Tiefdruckgebiete – und häufig Wolken, die Regen bringen.

Im Winter sind sowohl die Meere als auch die Landmassen relativ kalt, weshalb das Wetter eher beständig ist. Ziehen die Tiefdruckgebiete relativ schnell über einen Landstrich hinweg, können sich Regen – manchmal auch Schnee – und Sonnenschein mehrmals am Tag abwechseln. Durch die dynamische Wetterlage sind auch Gewitter möglich.

Weil der April in eine sogenannte Zwischenjahreszeit, in der die Sonne aus Richtung Äquators nach Norden wandert, fällt, liegt die Grenze zwischen warmen und kalten Luftmassen in den gemäßigten Breiten – also auch über Deutschland. Je nachdem, ob kalte Luft aus der Polarregion oder aus Nordafrika „angezapft“ wird, können sich die Temperaturen stark unterscheiden.

Übrigens: in der Regel ist die erste Monatshälfte deutlich kälter als die zweite. Das hat sich in diesem Jahr umgekehrt. Die durchschnittlichen Werte für April sehen folgendermaßen aus:

  • Durchschnittstemperatur (bezogen auf das Mittel 1961 bis 1990): 7,4 Grad
  • Mittlere Niederschlagssumme: 58 Liter pro Quadratmeter
  • Mittlere Sonnenscheindauer: 152 Stunden im Monat

Hier finden Grafiken für die durchschnittlichen Temperaturen und Niederschlagsmengen in Stuttgart.