Auch in China können Kunden über Uber eine Fahrt buchen Foto: dpa

Startups wie Uber oder Gett sind weltweit die Lieblinge der Investoren. Die Kapitalgeber wetten darauf, dass sich der Mobilitätsbedarf dramatisch ändern wird, meint Harry Pretzlaff.

Stuttgart - Der kalifornische Fahrdienstvermittler Uber ist der Liebling der Investoren. In der jüngsten Runde zur Finanzierung des weltweiten Wachstums hat das kalifornische Startup nun auch von Saudi-Arabien 3,5 Milliarden Dollar einsammeln können. Damit hat Uber insgesamt bereits mehr als elf Milliarden Dollar von Investoren bekommen. Dies mag auf den ersten Blick verblüffen, zumal das junge amerikanische Unternehmen in Cowboy-Manier äußerst aggressiv vorgeht.

Nicht nur in Deutschland, sondern rund um den Globus liegt Uber mit dem Taxigewerbe über Kreuz und wird von Gerichten immer wieder in die Schranken gewiesen. Doch die internationalen Kapitalgeber wetten darauf, dass sich der Mobilitätsbedarf in den kommenden Jahrzehnten dramatisch ändern wird und Unternehmen wie Uber, die Fahrten über eine App vermitteln, in der Zukunft zu den großen Gewinnern zählen werden. Ein solches Szenario zeichnet auch eine Studie des Beratungsunternehmens Roland Berger. Danach könnten die Gewinne der Autobauer bis 2030 unter Druck geraten, weil weniger Fahrten im privaten Wagen zurückgelegt werden, sondern in autonom fahrenden Robotertaxis.

Der ohnehin margenschwache klassische Autoverkauf würde damit weniger attraktiv, stattdessen lockten neue Mobilitätsdienste, wie etwa auch das dank digitaler Technik ermöglichte private Autoteilen mit einer hohen Rendite. Doch die Autobauer wollen sich nicht die Butter vom Brot nehmen lassen. Deshalb ist eine ganze Welle von Partnerschaften zwischen der PS-Branche und jungen Unternehmen aus der digitalen Welt geschlossen worden. Deshalb ist Toyota bei Uber eingestiegen und hat sich VW am Uber-Rivalen Gett beteiligt.