Im Ortsteil Santa Barbara in der katalonischen Stadt Tarragona ist diese Straße von den Regenmassen weggespült worden. Foto: Imago/Zuma Wire/Marc Asensio Clupes

Nach der jüngsten Hitzewelle haben heftige Regenfälle und Stürme weite Teile Spaniens unter Wasser gesetzt und immense Schäden angerichtet. Noch gibt es keine Entwarnung. Ein Überblick über die aktuelle Lage.

In weiten Teilen Spaniens sind am Wochenende sintflutartige Regenfälle niedergegangen, die auch am Montag (4. September) noch anhalten sollen.

Ein isoliertes Tiefdruckgebiet führe zu „anhaltenden und weit verbreiteten, örtlich starken oder sehr starken Niederschlägen, begleitet von Stürmen, im gesamten Land mit Ausnahme der Kanarischen Inseln“, teilte die Staatliche Meteorologische Agentur (Aemet) mit. Am Montag werde „das Zentrum des Tiefs voraussichtlich nach Westen und zum Atlantik abziehen“.

Aemet hat eine spezielle Warnstufe für besonders starke Regenfälle ausgegeben, die voraussichtlich bis Montag anhalten sollten.

Aktuelle Bilder aus den Überschwemmungsgebieten in Spanien

Das Foyer der Bahnstation Atocha-Almudena Grandes Station in Madrid ist mit Menschen überfüllt. Foto: Imago/Europa Press/Abaca
Hunderte Zugreisende Menschen warten, weil die Züge ausgefallen sind. Foto: Imago/Europa Press/Abaca
Eine Frau putzt in Tarragona nach den Überflutungen ihr Haus. Foto: Imago/Europa Press
Die Häuser sind von den braunen Fluten überschwemmt. Foto: Imago/Marc Asensio Clupes
Der Sommerurlaub ist für Reisende buchstäblich ins Wasser gefallen. Foto: Imago/Europa Press/Lorena Sopęna
Zwei Urlauber gehen am menschenleeren Strand auf Ibiza spazieren. Auch auf der Mittelmeerinsel hat es am Wochenende heftig geregnet. Foto: Imago/Europa Press/German Lama
Im Ortsteil Les Cases d Alcanar in Tarragona haben die Stürme und Überschwemmungen Chaos hinterlassen. Foto: Imago/Marc Asensio Clupes
In Tarragona führen viele Flüsse Hochwasser. Foto: Imago/Marc Asensio Clupes
Von einem erholsamen Urlaub kann keine Rede mehr sein. Foto: Imago/Marc Asensio Clupes
Wegen der Unwetter dürfen rund 10 000 Menschen ihre Häuser und Wohnungen nicht verlassen. Foto: Imago/Europa Press/Abaca
In Alcanar sind an einem Tag 216 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen, davon mehr als 60 Liter in einer halben Stunde. Mehrere Straßen und Zufahrtswege mussten gesperrt werden. Foto: Imago/Europa Press/Abaca
Rund um Alcanar sind ganze Straßenabschnitte von den Fluten weggespült worden. Foto: Imago/Marc Asensio Clupes

Wie ist die aktuelle Lage?

Kastilien

Für Gebiete in Andalusien und Kastilien-La Mancha sowie für die Hauptstadt Madrid rief der nationale Wetterdienst Aemet die höchste Alarmstufe Rot aus. Dort wurde vor allem vor Starkregen gewarnt.

Die Behörden von Madrid und Toledo forderten die Menschen dazu auf, ihre Häuser nicht zu verlassen. In der Hauptstadt Madrid wurden wegen der Unwetter mehrere U-Bahn-Stationen geschlossen.

Wegen durch Wassermassen überfluteter Verkehrswege mussten viele Straßen in Tarragona, Teruel, Castellón und Toledo gesperrt werden.

Katalonien

Wegen der Unwetter haben rund 10 000 Menschen ihre Häuser und Wohnungen nicht verlassen dürfen. Für Alcanar im Nordosten des Landes südlich von Barcelona wurde aufgrund der Gefahr von schweren Überschwemmungen ein unbefristetes Ausgehverbot verhängt.

In Alcanar fielen an einem Tag 216 Liter Regen /pro Quadratmeter, davon mehr als 60 Liter in einer halben Stunde, so dass mehrere Straßen und Zufahrtswege zur Gemeinde gesperrt werden mussten. Es kam zu Überschwemmungen, Autos wurden weggespült.

Die Zugverbindungen zwischen den Regionen Katalonien und Valencia waren am Sonntag wegen der Unwetter unterbrochen und wurden teilweise über Madrid umgeleitet, wie die spanische Eisenbahngesellschaft Renfe mitteilte.

Aragonien

Mehrere Landstraßen mussten wegen Überflutung gesperrt werden, Parks wurden geschlossen. Zwei Männer starben in Saragossa, als sie durch eine Schlucht wanderten und ins reißende Wasser stürzten.

Trotz des Ferienendes rief die Generaldirektion für Verkehr (DGT) den ganzen Sonntag über erneut dazu auf, „nicht mit dem Auto zu fahren und zu Hause zu bleiben, da viele Straßen völlig unter Wasser standen und es zu zahlreichen Stromausfällen kam“.

In mehreren Städten forderten die Bürgermeister die Einwohner auf, wegen der Überschwemmungsgefahr zu Hause zu bleiben. Rettungsdienste rieten den Bewohnern, „sich in die oberen Stockwerke der Häuser zu begeben“.