Saisonübliche Entspannung auf dem Arbeitsmarkt: Im September waren weniger Menschen im Landkreis Esslingen arbeitslos gemeldet als noch im August. Vor allem junge Leute haben nach der Sommerpause wieder einen Job gefunden.
Nach der Sommerpause stehen wieder mehr Menschen in Lohn und Brot: Wie im ganzen Land sind auch im Kreis Esslingen die Arbeitslosenzahlen im September gesunken. „Mit einem hohen Anteil tragen junge Menschen am stärksten zum Rückgang der Arbeitslosigkeit bei. Unter ihnen sind viele, die vor den Sommerferien ihre Ausbildung abgeschlossen haben. Sie steigen nun nach den Betriebsferien in die nächste Phase ihres Berufslebens ein und treten eine neue Arbeitsstelle an“, sagt Karin Käppel, Leiterin der Göppinger Arbeitsagentur, die auch für den Kreis Esslingen zuständig ist. Die Arbeitslosenquote im Landkreis betrug zuletzt 3,8 Prozent. Im September waren 11 788 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 269 Personen (2,2 Prozent) weniger als im August, aber vier Prozent mehr als vor einem Jahr.
Rekordbeschäftigung in Deutschland
Der Arbeitsmark im Kreis Esslingen wie in ganz Deutschland zeigt sich somit derzeit robuster als die Konjunktur. Nach Einschätzung des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg bleibt deren Dynamik weiterhin schwach. Auch in den kommenden Monaten sei kein Aufwind zu erwarten. Entsprechend zeichne sich auch auf dem Arbeitsmarkt eine zunehmend schwächere Entwicklung ab. Das IAB-Arbeitsmarktbarometer sank im September zum ersten Mal seit der Corona-Krise unter die neutrale Marke von 100. Mit Blick auf die nächsten Monate könne man daher davon ausgehen, dass die Arbeitslosigkeit weiter steige und die Beschäftigung kaum noch wachse. Enzo Weber, Leiter des IAB-Bereichs Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen, teilte kürzlich mit: „Die Arbeitsagenturen erwarten, dass die Beschäftigungszuwächse deutlich geringer werden. Von einem Einknicken gehen sie aber weiterhin nicht aus.“ Die Beschäftigung in Deutschland liege noch immer auf Rekordstand. Ende März 2023 waren im Landkreis 225 005 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Gegenüber dem Vorjahr war das eine Zunahme um 3112 oder 1,4 Prozent. Neuere Daten liegen nicht vor.