Normalerweise trägt die belgische Nationalmannschaft um Jeremy Doku ihre Heimspiele im König-Baudouin-Stadion aus. Foto: imago//Peter De Voecht

Die Stadt Brüssel lehnt die Ausrichtung des Nations-League-Fußballspiels Belgien gegen Israel ab. Der Grund: mögliche Großdemonstrationen wegen des Gaza-Kriegs.

Aus Furcht vor Großdemonstrationen wegen des Gaza-Kriegs hat die Stadt Brüssel die Ausrichtung des Nations-League-Fußballspiels Belgien gegen Israel abgelehnt. Ein solches Match würde „zweifellos große Demonstrationen und Gegen-Demonstrationen provozieren“ und dadurch die „Sicherheit von Zuschauern, Spielern, Brüsseler Einwohnern und auch der Polizei“ gefährden, erklärte die Stadtverwaltung am Mittwoch. 

Der belgische Fußballverband URBSFA reagierte enttäuscht auf die Absage der Hauptstadt-Behörden und hob hervor, das für den 6. September geplante Spiel hätte auch ohne Zuschauer stattfinden können. „Wir bedauern die Entscheidung der Stadt Brüssel - die viel Erfahrung bei der Ausrichtung großer Veranstaltungen hat - das Spiel in unserer Hochburg nicht zu organisieren“, erklärte der Verband. 

Austragungsort gesucht

Der URBSFA steht nach eigenen Angaben nun in Kontakt mit mehreren anderen Städten und den Sicherheitsbehörden, um einen alternativen Austragungsort zu finden. Die Stadt Löwen teilte bereits mit, dass auch sie das Match nicht ausrichten werde.

Belgien spielt im Nations-League-Turnier des europäischen Fußballverbands Uefa zusammen mit Israel, Frankreich und Italien in der Gruppe A2. In Belgien und insbesondere in der Hauptstadtregion Brüssel lebt eine große muslimische Minderheit.

Der Krieg im Gazastreifen war von einem Großangriff der dort herrschenden Hamas am 7. Oktober auf Israel ausgelöst worden. Die Islamisten töteten nach israelischen Angaben 1194 Menschen und verschleppten 251 weitere als Geiseln in den Gazastreifen. 

Als Reaktion darauf geht Israel seit Oktober massiv militärisch im Gazastreifen vor. Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die nicht unabhängig überprüft werden können, wurden dabei bislang mehr als 37.300 Menschen getötet. Die humanitäre Lage in dem Palästinensergebiet ist katastrophal.