Die Wahrscheinlichkeit, einen Hochschulabschluss zu erlangen, steigt, wenn man Eltern hat, die ebenfalls studiert haben. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

Bildungsunterschiede lassen sich häufig vom Bildungsgrad der Eltern herleiten. Wer nicht aus einem Akademiker-Haushalt kommt, hat es schwerer.

Wiesbaden - Kinder von Akademikern haben deutlich häufiger einen Hochschulabschluss als diejenigen von Nicht-Akademikern. Mehr als die Hälfte (56 Prozent) der Erwachsenen im Alter von 25 bis unter 65 Jahren, von denen mindestens ein Elternteil einen Hochschulabschluss hatte, verfügte 2021 selbst über einen Hochschulabschluss, wie das Statistische Bundesamt mitteilt.

In dieser Bevölkerungsgruppe war die Hochschulabschlussquote damit dreimal so hoch wie bei jenen Menschen, deren Eltern maximal einen beruflichen Abschluss oder die Hochschulreife hatten (19 Prozent) und fast fünfmal so hoch wie bei Menschen mit formal gering qualifizierten Eltern (12 Prozent).

Als formal gering qualifiziert gilt nach Angaben des Bundesamtes, wer weder über einen beruflichen Abschluss noch die Hochschulreife, sondern maximal über einen Haupt- oder Realschulabschluss verfügt. 2022 traf das auf 2,8 Millionen Menschen (17 Prozent) im Alter von 25 bis unter 65 Jahren in Deutschland zu. Kinder von formal gering qualifizierten Eltern waren im Erwachsenenalter demnach zu 40 Prozent selbst formal gering qualifiziert.

Unterschiede im Bildungsstand der Bürgerinnen und Bürger zwischen 25 und 65 Jahren zeigten sich auch mit Blick auf deren Einwanderungsgeschichte, berichten die Statistiker. In Deutschland geborene Nachkommen von zwei zugewanderten Eltern hatten im Jahr 2022 zwar seltener einen Hochschulabschluss (19 Prozent) als Menschen ohne Einwanderungsgeschichte (25 Prozent) und waren häufiger formal gering qualifiziert (23 Prozent gegenüber 10 Prozent). Diese Unterschiede ließen sich jedoch vollständig durch den im Durchschnitt niedrigeren Bildungsstand der zugewanderten Eltern erklären, erklärt das Bundesamt weiter.