Das Spezialeinsatzkommando (SEK) nutzte bei dem Einsatz ein gepanzertes Fahrzeug. Foto: 7aktuell/Kevin Lermer

Zu einer Hausdurchsuchung im Remstal am Donnerstag rückt die Polizei schwer bewaffnet an. Die Polizei und sogar das Innenministerium wollen zu dem eingesetzten Radpanzer aber keinen Kommentar abgeben.

In Winterbach im Remstal (Rems-Murr-Kreis) gab es am Donnerstagnachmittag einen Großeinsatz der Polizei. Wie ein Sprecher unserer Zeitung bestätigte, war ein massives Aufgebot an Kräften da. „Wegen eines möglichen Gefährdungspotenzials für unsere Einsatzkräfte haben wir zu dem Einsatz das Spezialeinsatzkommando Baden-Württemberg hinzugezogen“, so der Sprecher. Das SEK rückte unter anderem mit einem gepanzerten Fahrzeug in ein Wohngebiet vor.

Über den genauen Hintergrund des Einsatzes schwieg die Polizei. Der Sprecher erklärte lediglich, es habe eine Durchsuchung eines Hauses im Wohngebiet nördlich der Engelberger Straße gegeben. Diese hänge mit einem strafrechtlichen Ermittlungsverfahren zusammen – allerdings weder mit einem Kokainfund in Schorndorf noch mit einem entflohenen Patienten des Zentrums für Psychiatrie Winnenden.

Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Einsatz in Göppingen, dem das Spezialeinsatzkommando untersteht, will den Einsatz nicht kommentieren – auch nicht das Auftauchen eines Radpanzers. Auch vom baden-württembergischen Innenministerium gibt es keine Stellungnahme. Eine Sprecherin verweist auf „einsatztaktische“ Gründe. „Es handelt sich um Spezialfahrzeuge, wir geben zu deren Details keinen Kommentar ab, um unsere Einsatzkräfte zu schützen.“ Darunter falle auch die Information, seit wann in Baden-Württemberg solche Sonderwagen im Einsatz sind und wie viele dieser Polizeipanzer das Land gekauft habe.

Recherchen unserer Zeitung ergaben, dass es sich bei dem olivgrünen Radpanzer um einen „Survivor“ handelt, ein hochgeländegängiges Einsatzfahrzeug mit einem Höchstgewicht von 13 Tonnen. Im Jahr 2021 war bekannt geworden, dass die baden-württembergische Landesregierung derartige Fahrzeuge für die Polizei anschaffen will. Auch Spezialeinheiten von Polizeien anderer Bundesländer setzen die martialisch anmutenden Fahrzeuge ein, wenn sie es mit Bedrohungslagen zu tun haben.