Die niederländischen Anhänger feierten rund um das erste Spiel ihres Teams in Hamburg eine riesige Party. Foto: dpa/Bodo Marks

Begeisterte Anhängerscharen drücken der EM vom ersten Tag an ihren Stempel auf – und prägen die Stimmung im Land nicht nur in den Stadien: Der Fanmarsch ist zu einem zentralen Phänomen des Turniers geworden. Was zeichnet ihn aus?

Feiernde Fußballfans auf dem Marienplatz sind ja an sich ein gewohnter Anblick, wenn nicht gerade wie in dieser Saison das Meisterfeier-Ritual des FC Bayern doch mal ausfällt. Was aber derzeit über den zentralen Anlaufpunkt der Münchner Innenstadt schwappt, hat es in dieser Form dann doch lange nicht gegeben. Ein Farbenmeer in Knallgelb, bestehend aus Tausenden stimmgewaltigen Anhängern Rumäniens, erstreckte sich jüngst vor dem EM-Auftakt des Landes gegen die Ukraine bis in die äußersten Winkel der angrenzenden Gassen. Die freudetrunkene Masse hüpfte, sang – und setzte das Schauspiel Stunden später im Stadion nahtlos fort, wo sie ihr Team mit einem ohrenbetäubenden Lärmpegel zum 3:0-Sieg schrie. 40 000 Fans waren dabei, Trainer Eduard Iordanescu sprach im Anschluss nicht ohne Pathos von „einem großartigen Tag für Rumänien“.