Im April hatte die ecuadorianische Regierung wegen Engpässen bei der Stromversorgung den Notstand ausgerufen. Foto: Dolores Ochoa/AP/dpa

Probleme im Stromnetz lösten eine Kettenreaktion aus, dann bricht das ganze Energiesystem zusammen. Jahrelang wurde die Instandhaltung vernachlässigt. Auch bei der Erzeugung gibt es Schwierigkeiten.

Quito - Bei einem landesweiten Stromausfall sind Millionen Ecuadorianer von der Energieversorgung abgeschnitten worden. "Es war eine Kettenreaktion. Als bestimmte Kraftwerke ausfielen, kam es zu einem "Black Out"-Effekt: Die Nachfrage nach Energie war plötzlich größer als das Angebot, was zum Zusammenbruch des nationalen Stromnetzes führte", sagte Energieminister Roberto Luque. Nach einigen Stunden hatten rund 60 Prozent der Haushalte des südamerikanischen Landes wieder Strom.

"Der Vorfall zeigt, dass das ecuadorianische Energiesystem in der Krise steckt. Sie wurde durch fehlende Investitionen in die Instandhaltung und den Aufbau von Stromleitungen verursacht", sagte Minister Luque. "Die Energiekrise hat mehrere Aspekte: Im April gab es Probleme bei der Erzeugung, jetzt sind es Probleme bei der Übertragung."

Im April hatte die ecuadorianische Regierung wegen Engpässen bei der Stromversorgung den Notstand ausgerufen. Zur Rationierung der Energie wurde in den verschiedenen Regionen des Landes jeweils für mehrere Stunden der Strom abgeschaltet. Wegen einer heftigen Dürre wurden in den Stauseen der Region historische Tiefstände registriert. Ecuador gewinnt 78 Prozent seines Stroms aus Wasserkraft.