Für den Fanmarsch zum Stadion musste die Cannstatter Straße gesperrt werden. Foto: LICHTGUT/Max Kovalenko

Laut der Integrierten Verkehrsleitzentrale gab es vor allem in Stuttgart-Ost und auf der Heilbronner Straße Staus und Behinderungen. Offenbar waren viele Pendler auf den ÖPNV umgestiegen oder ins Homeoffice gegangen.

Während in Bad Cannstatt die Mercedesstraße bereits ab 8 Uhr voll gesperrt wurde, machte die Stadt erst gegen 13 Uhr in der Innenstadt „die Schotten dicht“. So wurden die Cannstatter Straße, die Friedrich Straße in Richtung Rotebühlplatz, die Heilbronner Straße stadtauswärts bis Türlenstraße und die Schillerstraße in Richtung Arnulf-Klett-Platz gesperrt. Doch das von den Stadtverantwortlichen befürchtete „ganz große Verkehrschaos“ ist ausgeblieben.

Lob für die Autofahrer

„Viele Autofahrer waren offenbar so vernünftig und sind auf Bus und Bahn umgestiegen oder sind ins Home Office gegangen“, bilanzierte Ralf Thomas, Leiter der Integrierten Verkehrsleitzentrale (IVLZ) am Mittwoch gegen 16 Uhr, als der Fanmarsch der Ungarn und Deutschen über die Cannstatter Straße in Richtung Stadion mehr oder weniger abgeschlossen war. Thomas, der mit seinem Team quasi den ganzen Tag vor ihren Monitoren im SIMOS-Gebäude in der Mercedesstraße verbracht hatten, gab sich sichtlich erleichtert über diese Entwicklung.

Einen Zwischenfall gab es aber. Beim gemeinsamen Gang deutscher Fans zum Stadion haben Menschen die Technik in einem Tunnel an der Bundesstraße 14 nach Polizeiangaben so stark demoliert, dass dieser vorübergehend gesperrt werden musste. Wohl von einem oben offenen Doppeldeckerbus aus sollen Fans Kabel beschädigt haben, sagte ein Sprecher. Noch am Mittwochnachmittag wurde die Technik repariert. Gegen 17.44 Uhr vermeldete die Polizei auf der Plattform X, dass der Schwanenplatztunnel stadteinwärts wieder für den Verkehr freigegeben worden sei.

Verkehrschaos in Stuttgart-Ost

Des Weiteren gab es Bereiche in der Stadt, wo es „schon heftige Staus“ gab. So war etwa der Stuttgarter Osten am frühen Nachmittag dicht, was Thomas jedoch nicht verwunderte. „Die Tal- und Wagenburgstraße war eigentlich die einzig verbliebene Möglichkeit in Richtung B 10“. Rund eine Stunde brauchten Autofahrer, die über die Heilbronner Straße in Richtung City unterwegs waren. „Der Rückstau war rund drei Kilometer lang, doch der Pragsattel blieb Gott sei Dank frei“, so der Chef der IVLZ.

Stau blieb konstant

Was ebenfalls erstaunlich war: Zwischen dem Österreichischen Platz und dem Gebhard-Müller-Platz staute sich der Verkehr ab 13 Uhr zwar zügig auf, blieb jedoch konstant. Offenbar haben viele Autofahrer, die über den Heslacher Tunnel kommend die Stadt in Richtung B 10 durchqueren, diesen „Irrsinn an einem Großkampftag“ bleiben lassen. „Bei einem normalen Verkehrsaufkommen hätte ansonsten die Verkehrsüberflutung hoch bis zum Schattenring gereicht“, so Thomas.