Der Mann soll in seinem Wohnzimmer andere kastriert haben – jetzt kommt der Fall erneut vor Gericht. (Symbolbild) Foto: IMAGO/Panama Pictures/IMAGO/Christoph Hardt

Kastration im Wohnzimmer: Ein Rentner soll in Sömmerda Männern gegen Bezahlung unter anderem die Hoden entfernt haben. Jetzt steht er dafür wieder vor Gericht.

Ein Rentner muss sich wegen der Kastration von Männern ab Donnerstag (13.30 Uhr) erneut vor dem Landgericht in Erfurt verantworten. Laut Anklage soll er zwischen 2015 und 2019 in acht Fällen entsprechende operative Eingriffe in seinem Wohnzimmer in Sömmerda vorgenommen haben. 

Seine Dienste habe er ohne medizinische Ausbildung in Internetforen gegen Bezahlung angeboten. Die Geschädigten sollen für die Eingriffe zwischen 500 und 2200 Euro gezahlt haben. Es soll dabei unter anderem um die Amputation von Hoden und Penis gegangen sein. 

Prozess wegen Erkrankung ausgesetzt

Der Prozess war im Januar wegen einer Erkrankung des Angeklagten zunächst ausgesetzt worden und muss nun erneut beginnen. Dem Angeklagten wird unter anderem schwere Körperverletzung vorgeworfen. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Taten strafbar sind, auch wenn sich die betroffenen Männer selbst dazu bereit erklärt haben. Im Falle einer Verurteilung drohen dem Mann zwischen 3 und 15 Jahren Haft.