Saharastaub besteht aus feinen Sandkörnern, die auf Lack, Scheiben und Kunststoffoberflächen Kratzer hinterlassen können. Foto: dpa/Marijan Murat

Saharastaub bedeutet immer auch Gefahr für den Autolack. Wie das staubige Geschenk am besten entfernt wird und warum es keine gute Idee ist, direkt in die Waschanlage zu fahren.

Starkregen, Gewitter und Orkanböen: Auch für die kommenden Tage sagt der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach für weite Teile Deutschlands keine Wetterberuhigung voraus.

„Am Donnerstag bleibt der Norden zusammen mit dem Osten auf der ruhigen Sonnenseite, während ansonsten vom Süden bis in den Westen bei schwülwarmen 25 bis 30 Grad örtlich erneut kräftige Schauer und Gewitter anstehen», sagt der Meteorologe Tobias Reinartz.

Neue Staubwelle im Anmarsch

Dazu steht dem ganzen Land wieder Saharastaub ins Haus. „Das geht bereits am Donnerstag los, der Höhepunkt ist dann am Freitag verbreitet im ganzen Land“, so Reinartz.

Der Freitag wird es allerdings „in sich haben“. Das Unwetter-Potenzial im ganzen Land steigt erneut. Der Saharastaub wird dadurch dann auch schnell wieder weggespült und die feucht-schwüle Luft verdrängt. Während die Temperatur in der Osthälfte auf 25 bis 30 Grad ansteigt, sickert in den westlichen Landesteilen schon langsam etwas kühlere Luft ins Land bei bis zu 25 Grad.

inter einer Pusteblume geht am Morgen die Sonne auf. Der Saharastaub in der Luft färbt den Himmel gelblich ein. Foto: dpa/Thomas Warnack

Falsche Reinigung führt zu Kratzern auf dem Auto

Bis zu 20 Mal im Jahr kann Sahara-Staub über Deutschland hinwegziehen und sich auch auf Autos absetzen. Darauf macht der Auto Club Europa (ACE) aufmerksam. Der Staub auf dem Auto ist erst einmal kein Problem.

Allerdings kann es bei falscher Reinigung zu Schäden kommen. Und zwar dann, wenn beim Abwaschen zu wenig Wasser zum Einsatz kommt. Denn der Staub besteht aus feinen Sandkörnern, die auf dem Autolack, den Scheiben oder den Kunststoffoberflächen Kratzer hinterlassen können.

Daher ist vor der Fahrt durch die Waschanlage eine gründliche Vorwäsche mit viel Wasser etwa in einer Waschbox oder auf einem Waschplatz ratsam. Die automatisierte Vorwäsche als Bestandteil des Waschprogramms ist laut ACE nicht ausreichend.

Lappen können wie Schmirgelpapier wirken

Wichtig: Auf Bürsten und Lappen bei der Vorwäsche verzichten. Sie können wie Schmirgelpapier wirken und zu Kratzern im Lack führen. Am besten zunächst das Auto großzügig mit einem Hochdruckreiniger vom Schmutz-Sand-Gemisch befreien.

Vor der Fahrt in die Waschanlage müssen die Scheiben, Scheinwerfer und Rückleuchten so von Schmutz befreit werden, dass die Sicht nicht eingeschränkt ist und man im Zweifel auch bei Nacht für andere gut sichtbar ist. Gegebenenfalls muss man also zunächst die Scheiben mit ausreichend klarem Wasser abspülen. Eine komplette Autowäsche von Hand auf der Straße oder auf dem eigenen Grundstück ist vielerorts nicht erlaubt.

Saharstaub bedeckt nach einem Schauer die Oberfläche eines Autos. Foto: dpa/Henning Kaiser

Aufgewirbelte Mineralstaub-Partikel

Der Saharastaub stammt – wie der Name schon sagt – aus der aus der nordafrikanischen Sahara. Rund 500 Millionen Tonnen Staub werden jedes Jahr in der Sahara produziert. Der Wind wirbelt Mineralstaub-Partikel auf, die große Distanzen mit Regentropfen vermischt in der Erdatmosphäre zurücklegen können. Der Staub wird bei Regen aus den Wolken gespült und legt sich auf Autos, Balkone, Gartenmöbel und Photovoltaik (PV)-Anlagen.

Generell geht vom Saharastaub keine große gesundheitliche Gefahr aus. Jedoch steigt die Feinstaubbelastung, die sich bei Atemwegserkrankten bemerkbar machen kann. Diese Konzentration in der Luft fällt regional unterschiedlich aus. Zum Sonnenaufgang und -untergang können kräftige rötlich-braune Farben am Himmel erscheinen.

Der Saharastaub stammt – wie der Name schon sagt – aus der aus der nordafrikanischen Sahara. Foto: dpa/Wolfram Steinberg

So kommt der Staub auf Autoscheiben im Südwesten

Saharastaub in der mitteleuropäischen Luft ist nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) kein so seltenes Phänomen. Dabei werden Teilchen in der größten Trockenwüste der Welt in Nordafrika aufgewirbelt und vom Wind Tausende Kilometer nach Norden getragen – vor allem im Frühjahr und im Herbst.