Dividenden als Stein des Anstoßes – auch Porsche war betroffen Foto: imago/Arnulf Hettrich

Verzögerte Dividendenzahlungen, schlechter Service: Trade Republic ist derzeit mit vielen Beschwerden konfrontiert. Wie sich das Fintech rechtfertigt.

Der Berliner Neobroker Trade Republic hat wegen verzögerter Auszahlungen von Dividenden Ärger von Kundinnen und Kunden auf sich gezogen. „Durch eine Systemanpassung wurden wenige Dividenden in der vergangenen Woche nicht in Echtzeit, sondern erst wenige Bankarbeitstage nach dem Zahltag an den Kunden gebucht“, teilte das Unternehmen nach Beschwerden in Onlineforen auf Nachfrage mit.

Betroffen gewesen seien unter anderem DWS und Porsche. Inzwischen seien jedoch alle ausstehenden Dividenden ausgezahlt. Wie viele Kunden von dem Problem betroffen waren, und um was für ein Auszahlungsvolumen es ging, dazu wollte sich Trade Republic gegenüber unserer Zeitung nicht äußern.

„Die Probleme sind der Bafin bekannt“

Die tagesgenaue Auszahlung von Dividenden sei jedoch ohnehin „ein besonderer Service, den nahezu keine andere Bank in Europa anbietet“, verteidigte sich Trade Republic. Kritik im Internet gab es indes nicht nur wegen des Dividendenthemas. Kunden klagten auch über schlechte Kommunikation. Der Support sei nicht zu erreichen, der Chat funktioniere nicht, die App werde mit jedem Update instabiler, schimpfte etwa ein Nutzer auf der Bewertungsplattform Trustpilot.

Auch im Diskussionsforum Reddit hagelte es Kritik. „Die Probleme sind der Bafin bekannt und die Bafin geht diesen nach“, sagte ein Sprecher der Finanzaufsicht dem „Handelsblatt“. Die Zahl der Beschwerden habe zuletzt zugenommen.