Der Stuttgarter Zoo unterstützt in Südafrika ein Projekt, das gestrandete Schildkröten rettet und pflegt. Foto: Devon Bowen

An der Küste des Westkaps in Südafrika stranden derzeit mehr hilflose Jungtiere als sonst. Der Stuttgarter Zoo unterstützt ihre Rettung aus seinem Hilfsfonds.

Jedes Jahr landen junge Meeresschildkröten an der Küste des Westkaps in Südafrika. „Sie stranden dort bedingt durch Winterstürme und kalte Meeresströmungen“, erklärt Wilhelma-Sprecher Birger Meierjohann. In diesem Jahr seien nach starken Stürmen bereits bis Mai rund 600 Schildkröten angespült worden. Das seien mehr als dreimal so viele wie sonst im ganzen Jahr. Sie seien in vielen Fällen unterkühlt und geschwächt gewesen. „Ihre Panzer waren oft von Seepocken und Entenmuscheln bedeckt, was ein Anzeichen dafür ist, dass die Schildkröten schon längere Zeit fast regungslos durchs Meer getrieben sind“, so Meierjohann. Außerdem hätten zahlreiche der geretteten Tiere Plastikteile verschluckt. Dies habe ihren Gesundheitszustand weiter verschlechtert.

Projekt stößt aktuell an seine Grenzen

In Kapstadt kümmere sich die Two Oceans Aquarium Foundation mit Unterstützung der Aktionsgemeinschaft Artenschutz um diese gestrandeten Tiere. Das ist nicht einfach angesichts der großen Zahl. Nun stößt die Foundation aufgrund der aktuell katastrophalen Situation an ihre Grenzen. Denn es gibt vielerlei zu tun, um die Jungtiere zu retten: Sie müssen geborgen werden, veterinärmedizinisch untersucht und bis zur Wiederauswilderung behandelt und gepflegt werden. „Sonst hätten sie keine Chance, zu überleben“, so Meierjohann. Damit der große Aufwand bis Ende August finanziert werden könne, habe die Wilhelma einen Betrag von rund 20 000 Euro aus ihrem Nothilfe-Fonds zugesagt.

Wilhelma unterstützt weltweit 40 Artenschutzprojekte

Den Projektantrag hatte die Aktionsgemeinschaft Artenschutz bei der Wilhelma gestellt. Mit dieser zusammen unterstützt der Stuttgarter Zoo auch schon seit mehreren Jahren ein Projekt in Kenia, das sich für Meeresschildkröten einsetzt. Dort geht es vor allem um die Sicherung von Niststränden und Gelegen. „Die Wilhelma unterstützt weltweit rund 40 Artenschutzprojekte – viele davon bereits seit mehreren Jahren. Leider ist Artenschutz nicht immer planbar“, erklärt Wilhelma-Direktor Thomas Kölpin. Oft entstünden durch Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, Waldbrände oder Stürme Szenarien, in denen schnelle Hilfe notwendig sei. „In solchen Situationen können wir mit unserem Nothilfe-Fonds Unterstützung leisten“, so Kölpin.