Auch am Mittwoch soll es im Stadion und drumherum sicher sein. Foto: AFP/DAMIEN MEYER

Der Mittwoch wird der bislang größte Polizeieinsatz in Stuttgart bei dieser EM – und ein herausfordernder. Woran liegt das?

Bis zu 2500 Polizistinnen und Polizisten hat der Chef der Stuttgarter Polizei als die höchste Zahl genannt, die an einem Spieltag in Stuttgart bei der EM 2024 im Einsatz sein könnten. Diese Ankündigung von zwei Wochen vor dem Auftakt könnte nun eintreffen. Denn am Mittwoch steht ein Hochrisikospiel auf dem Plan: In Stuttgart trifft die deutsche Nationalelf auf die ungarische Mannschaft. Neben vielen normalen und friedlichen Fans geht die Polizei auch vom Auftauchen der „Carpathian Brigade“, einer gewaltbereiten Hooligangruppe, aus. Am Dienstagabend kamen die ersten ungarischen Fans in die Stadt: Sie sangen und tranken Bier, während sie mit anderen Fans aus vielen Ländern auf den Straßen feierten nach dem Sieg der Türkei.

Das ist vielleicht die Ruhe vor dem Sturm gewesen: Die Fanmärsche am Nachmittag stellen eine Herausforderung dar. Die Polizei will die Anhänger des deutschen und des ungarischen Teams voneinander fernhalten. Deswegen starten sie an verschiedenen Punkten und zu verschiedenen Zeiten. Die Route führt unter anderem über die Bundesstraße 14, die Cannstatter Straße, von der Innenstadt nach Bad Cannstatt zur Stuttgart Arena. „Die rivalisierenden Gruppen sollen erst gar nicht aufeinander treffen“, sagte der Polizeipräsident Markus Eisenbraun bei einer Pressekonferenz zum Thema Sicherheit vor Beginn der EM.

Uniformierte Einsatzkräfte und zivile sind in der Stadt unterwegs

Die Landespolizei ist nicht allein. Auch die Bundespolizei hat Kräfte im ganzen Land im Einsatz, da sie auch die Anreise überwacht. In der Stadt werden beide neben den uniformierten auch zivile Kräfte einsetzen. Unter anderem sind das szenekundige Beamte, die potenzielle Krawallmacher früh erkennen können.

Nicht allein den Augen der Beamtinnen und Beamten ist es überlassen, Gefahren frühzeitig zu erkennen. Zu den bestehenden wurden 15 weitere Kameras in der Stadt aufgebaut. Sie überwachen mit Livebildern, die ins Lagezentrum der Polizei übertragen werden, die Fanzonen und die Wege dorthin. Der Trick mit den Livebildern: Die Einsatzkräfte, die sie im Präsidium auf dem Bildschirm haben, können die Kräfte in der Stadt dorthin dirigieren, wo sie etwas Gefährliches sehen.

Neu ist in diesem Jahr auch die Überwachung des Luftraums. Beim ersten Spiel in Stuttgart bemerkten viele Menschen in der Stadt, dass ein Polizeihubschrauber lange über der City stand – dessen Besatzung hatte unter anderem diese Aufgabe. Bislang wurden fünf Drohnen abgefangen. Alle waren von Privatpersonen. Die Polizei vermutet, dass diese sich nicht ausreichend über das geltende Flugverbot informiert hatten.