Auch die Autos in Stuttgart sind vom Saharastaub bedeckt. Foto: Andreas Rosar Fotoagentur-Stuttg

Der Himmel erscheint in weiten Teilen Baden-Württembergs gelb-rötlich. Dahinter steckt Saharastaub aus Nordafrika. Ein Meteorologe erklärt das Wetterphänomen.

Eine trüb-gelbliche, mancherorts fast rötliche Wolkendecke hängt am Dienstagmittag über Baden-Württemberg. Dahinter steckt der Saharastaub, der seit Montag von Nordafrika in Richtung Europa weht.

Transportiert wird er von Luftmassen. Durch die aktuelle Strömung werden diese „angezapft“, wie der Meteorologe Thomas Schuster vom Deutschen Wetterdienst (DWD) erklärt. Vor allem der Südosten des Landes sei von dem Staub betroffen. Im nördlichen Teil sei das Phänomen um die Mittagszeit nicht so deutlich aufgetreten.

Strahlung wird durch den Staub stärker gestreut

Dass der Himmel gelb-rot erscheint, entsteht durch die Partikel in der Luft. „Die Sonnenstrahlen werden durch den Staub stärker gestreut, so entsteht der Effekt“, erklärt Schuster. Dies sei ähnlich wie beim Abendrot. Kurze Strahlen lassen den Himmel an wolkenfreien Tagen sonst blau erscheinen. Hinzu kommt eine graue Wolkendecke, die von Experten Nimbostratus genannt wird. „Das ist eine typische Warmfrontbewölkung“, so der Meteorologe.

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Auffällig sei momentan außerdem, dass die Feinstaubwerte in den vergangnen Stunden angestiegen seien, Schuster vermutet einen Zusammenhang mit dem Saharastaub.

Ablagerungen am Boden sind möglich

Der Deutsche Wetterdienst erklärt, dass sich der Saharastaub meist in höheren Luftschichten bemerkbar macht. Hin und wieder wird er aber auch als unerwünschte Schicht am Boden abgelagert oder mit Niederschlägen aus der Luft ausgewaschen. Bei besonders starken Ereignissen lagert sich dann eine Staubschicht auf Oberflächen wie Autos ab.